Wasserstoff im ÖPNV

Nachhaltige Nutzung von Wasserstoff im öffentlichen Nahverkehr

Wasserstoff hat das Potenzial, die Energiewende zu beschleunigen und die Strukturentwicklung in der Lausitz zu flankieren. Doch bislang fehlt dafür die erforderliche Infrastruktur.

Wenn grüner Wasserstoff als Energieträger endlich an Bedeutung gewinnen soll – und die aktuelle geopolitische Entwicklung zeigt die drängende Notwendigkeit dafür – dann braucht es zeitnah die dafür notwendige Infrastruktur, von der Tankstelle, über das Transportnetz bis zum Elektrolyseur. Und hier kommt nun der Lausitzer Strukturwandel ins Spiel, so Heiko Jahn: „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, das Thema Wasserstoff mit Mitteln aus dem Strukturstärkungsgesetz endlich voranzubringen.“ Konkret hat die WRL im Werkstattprozess zwei Projekte qualifiziert, die bereits durch die Interministerielle Arbeitsgruppe IMAG bestätigt wurden. Eines dieser Projekte ist das Regionenprojekt zur Wasserstoff-Mobilität in der Lausitz. Hierzu nahm die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH mit allen vier Landkreisen und der Stadt Cottbus Abstimmungen vor. Die Zusammenarbeit ist in einer Kooperationsvereinbarung festgehalten. Ziel ist es, ein flächendeckendes öffentlich zugängliches Wasserstofftankstellennetz in der Lausitz aufzubauen.

Ein Jahr Projektqualifizierung waren nach IMAG-Bestätigung am 25. März 2021 nötig, um die ersten Umsetzungsschritte anzugehen. Nun kann das kommunale Verkehrsunternehmen Cottbusverkehr noch in diesem Jahr eine der ersten Wasserstofftankstellen in der Lausitz errichten. In den kommenden Jahren wird die Busflotte schrittweise auf Wasserstoffantrieb umgestellt.

Das Energieunternehmen LEAG errichtet in jedem Landkreis und der Stadt Cottbus einen Elektrolyseur, wo grüner Strom aus Wind und Photovoltaik erzeugt und grüner Wasserstoff vor Ort hergestellt und genutzt werden kann. Der Bedarf allein von Cottbusverkehr wird bis 2035 voraussichtlich auf knapp 190 Tonnen Wasserstoff jährlich steigen. Überschüssiger grüner Wasserstoff wird anderen Unternehmen zur Verfügung gestellt. So plant der kommunale Entsorgungspartner Alba im Spree-Neiße-Kreis die Anschaffung von zwei Abfallsammelfahrzeugen, die ebenfalls nachhaltig mit Wasserstoffantrieb unterwegs sind. Besonders wichtig ist das Projekt für private Unternehmen. Durch den Aufbau eines Wasserstofftankstellennetzes in der Lausitz wird ihnen der Einstieg in nachhaltige Mobilität ermöglicht. (Text: WRL Lausitz)

Darüber hinaus hat der Landkreis Spree-Neiße Anfang Oktober im Rahmen des Förderprogramms des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr einen Antrag eingereicht. Bei dessen Bewilligung sollen künftig 35 Brennstoffzellenbusse, deren Antrieb auf der Basis von H2-Technologie basiert, über die Straßen des Landkreises rollen.