Erfahrungsaustausch Spanien

LERNEN VON GUTEN BEISPIELEN UND ERFAHRUNGEN IN SANTANDER (SPANIEN)

Der dritte Erfahrungsaustausch zu dem ERASMUS+ Projekt YouCareOn wurde im Zeitraum vom 18. bis 22. Februar 2019 an der Nordküste Spaniens, in Santander, durchgeführt. Ziel des Erfahrungsaustausches war es, gute Praktiken und Erfahrungen bei der beruflichen Orientierung von Jugendlichen, insbesondere mit Benachteiligungen wie migrantischem Hintergrund oder Risiken sozialer Ausgrenzung kennenzulernen.

 Am ersten Projekttag fand ein erstes Aufeinandertreffen aller Projektpartner und Teilnehmer der Mobilität statt. Darunter befanden sich interessierte Schulleiter und (leitende) Lehrkräfte aus den teilnehmenden Partnerländern sowie die Projektleiter und -assistenten der YouCareOn-Projektpartner.

Zu Beginn konnten die Teilnehmer direkt einen ersten Eindruck gewinnen, wie vielfältig berufliche Orientierung gestaltet werden kann. Es wurde das in Kantabrien (Region in der Santander liegt) entwickelte Spiel „Less is Max Game“ gespielt. Es regt Jugendliche zum Nachdenken an und verdeutlicht ihnen die möglichen Konsequenzen für jede ihrer Handlungen.

Im Anschluss stellte der Organisator der Projektwoche, die INDEO Fundación Laboral del Metal, gemeinsam mit dem Projektkoordinator, der Centrum für Innovation und Technologie GmbH, die Inhalte und den Ablauf der Projektwoche vor. Alle Teilnehmer freuten sich gespannt auf die kommende erlebnisreiche Woche und das Kennenlernen neuer Praktiken.

 Zu Beginn des zweiten Projekttages konnten wir zunächst ein gemeinsames Projekt des Bildungsministeriums in Spanien und der Handelskammer von Kantabiren kennenlernen. Das Projekt „LaborESO“ stellt eine etwas anders organisierte und innovative Variante im Vergleich zum Schülerpraktikum in Deutschland dar. Bei der Durchführung wird besondere Rücksicht auf die Fähigkeiten und Präferenzen der Schüler genommen und auch die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten innerhalb des Projektes ist sehr intensiv gestaltet.

Nach diesen ersten Eindrücken besuchten wir die Initiative „Lanzaderas de Empleo“. Durch diese Initiative finden sich arbeitslose Menschen aller Altersgruppen, mit in der Regel höheren Bildungsabschlüssen, innerhalb kleiner Gruppen zusammen. Sie unterstützen sich gegenseitig, unter der professionellen Anleitung eines Coaches, bis sie wieder in Arbeit sind.

 Am darauffolgenden Tag hatten die Projektteilnehmer dann die Gelegenheit die IES Nuestra Señora de los Remedios, eine Berufsbildungsschule der Region, zu besuchen. Neben einer Besichtigung der Schulgebäude und der Ausstattung, wurde uns hier ausführlich das Bildungs- und Berufsbildungssystem in Kantabrien nähergebracht. Diese Informationen waren besonders interessant für unsere Teilnehmer, da teilweise erhebliche Unterschiede zu den Systemen im eigenen Land erkannt werden konnten.

Im Anschluss besuchten wir das Rote Kreuz in Santander. Uns wurde die Initiative „Pulsa Empleo“vorgestellt, die sich im speziellen an junge arbeitslose Menschen mit sozialem Ausgrenzungsrisiko richtet. Durch diese Initiative erhalten sie intensive Betreuung, Coaching und vor allem mentale Unterstützung um ihr Selbstvertrauen zu stärken.

 Den letzten Tag der Projektwoche verbrachten die Teilnehmer bei AMPROS, einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung. AMPROS versucht, der Arbeit dieser Menschen mehr Wert zu verleihen und hat fünf verschiedene Arbeitsbereiche geschaffen: Catering, Gartenarbeit, Unterstützung bei Produktionsprozessen, Reinigungsservice und Holzarbeit. Die Organisation arbeitet mit vielen Unternehmen der Region zusammen und leistet hochwertige Arbeit. Die Teilnehmer hatten die Chance die Produktions- und Werkstätten zu sehen und mit den Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Wir sind sehr dankbar so eine großartige Organisation kennengelernt zu haben.

 Am Ende der spannenden Projektwoche erfolgte eine gemeinsame Auswertung. Alle Teilnehmer waren sehr zufrieden mit den neu gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen. Dafür bedanken wir uns besonders bei unserem Projektpartner, der INDEO Fundación Laboral del Metal.